49. Gemeindekatechese 4

Arbeitskreis Taufgespräche

 

Das erste Kind, das ich in Hochdahl getauft habe, war die Tochter eines Paares, das mit mir im gleichen Haus wohnte. Wir gehörten zu dem Kreis der Hausbewohner, die in den ersten Monaten eine gute Beziehung zu einander entwickelt haben. Wir haben viel miteinander gefeiert und uns prächtig verstanden. Noch Jahre später haben die Eltern mich daran erinnert, dass ich ihre Tochter als erstes Kind getauft hätte. Das war für sie anscheinend etwas Besonderes. Und als das Kind herangewachsen und im Firmkurs war, hat der Vater wegen winterlichen Wetters und schlechter Straßenverhältnisse mich dazu überredet, die Jugendlichen mit einem Bus statt den sonst üblichen Privat-PKWs nach Rinsecke fahren zu lassen. Und er hat den Bus bezahlt. Das Taufgespräch verlief dementsprechend in einer lockeren, vertrauensvollen Atmosphäre. Ich bezweifle aber, ob wir viel Klärendes über Sinn und Bedeutung der Taufe besprochen haben. Ich vermute, dass wir nicht einmal den Ablauf durchgegangen sind. Dafür war halt der Kaplan zuständig und der würde es – so gut er konnte – machen. Dass alle gemeinsam das Glaubensbekenntnis sprechen würden, war damals den meisten noch bekannt. So oder so ähnlich habe ich vermutlich in den nächsten Jahren die Vorbereitung der Eltern auf die Taufe ihrer Kinder gehandhabt. Eine sehr dürftige und hoch problematische Praxis!

 

Ich habe noch immer den mit einem leichten Stöhnen (oder manchmal mit Zorn) verbundenen Ausspruch im Ohr: „Wir taufen uns eine Kirche von Ungläubigen zusammen.“ Da uns sonst eine intensive Auseinandersetzung mit dem Glauben bei der Vorbereitung der Sakramente so wichtig war, machte uns unsere Taufpraxis unzufrieden. Mit wem sollten die Eltern ihre Vorstellungen von der Taufe besprechen, um zu begreifen, dass bei diesem Vorgang die entscheidende Veränderung im Leben eines Menschen geschieht? Wie sollten sie verstehen, dass „ein ganz neues Leben“ möglich wird? Und wenn sie Fragen hatten zu Sinn, Ablauf und ihrer Beteiligung an der Feier? Und wenn sie unsicher waren, ob sie ihr Kind überhaupt taufen lassen sollten? Die Aussage: „Mein Vater ist getauft worden, ich bin getauft worden, das Kind soll auch getauft werden“, mag zwar ehrlich gemeint sein, dürfte aber unsicheren Menschen kaum weiterhelfen. Fragwürdig war auch das Bild von Kirche, das die Eltern bei dieser Art von Taufpraxis erlebten. Kirche war wieder der Priester, der für alles zuständig war und der alles fest in der Hand hatte. Da das für alle andern auch entlastend war, hat man diese Rollenverteilung sicher oft dankbar angenommen. Und oft war es auch für den Priester bequem, sich am Gewohnten entlang zu hangeln. Aber wenn das Kind durch die Taufe in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen wird, muss die „Gemeinde“ doch irgendwo erfahrbar werden. 

 

Ein Arbeitskreis „Gemeindekatechese“ des Pfarrgemeinderats überlegte deshalb 1978, wie man nach dem Muster der Vorbereitung auf Erstkommunion, Buße und Firmung auch die Gestaltung der Taufvorbereitung neu entwickeln könnte. Die Adressaten wären dabei die Eltern der Taufkinder. Und wie bei den anderen Formen wäre es die Aufgabe der Gemeinde, durch eine besondere Gruppe von interessierten Gemeindemitgliedern die Eltern auf dem Weg zur Taufe zu begleiten. Im Referat Gemeindekatechese des Erzbistums Köln machte man sich etwa zur gleichen Zeit Gedanken über eine neue Form der Taufkatechese. Dieses gleichzeitige Interesse machte es möglich, die gute Zusammenarbeit zwischen Gerd Verhoeven, Klaus Tigges und Ernst Werner aus der Erarbeitung der Firmkonzeption weiterzuführen. Ernst Werner war bereit, die Hochdahler Gemeinde bei ihren Überlegungen  zu einer neuen Taufvorbereitung zu unterstützen und eine entsprechende Gruppe zu begleiten. In einem Praxisbericht (Ernst Werner, Die Taufe in der Gemeinde: Handreichungen für Taufgespräche mit Eltern, Kösel 1981) schildert er, wie diese Arbeit abgelaufen ist. „Über ein Jahr lang traf sich monatlich der neu gebildete Arbeitskreis Taufgespräche. Der Pfarrer hatte 15 Damen und Herren aus der Gemeinde dazu gewinnen können. Teils waren es ehrenamtliche Katecheten, die schon bei der Erstkommunion oder Firmung mitgearbeitet hatten. Teils aber auch junge Eltern, die sich selbst mit der Frage nach der Taufe konfrontiert sahen. … Die einzelnen Treffen vermittelten Einblick in einige grundlegende theologische und katechetische Zusammenhänge. Daneben nahm aber auch der persönliche Austausch über den eigenen Glauben breiten Raum ein. Schließlich ging es gegen Ende dieser Vorbereitungsphase um praktische Einübung von Gesprächsführung und methodische Hilfen für das Gruppengespräch. Auch diese lange Vorbereitungszeit konnte die Ängste nicht wegnehmen: Kann ich mir das überhaupt zumuten, ein Taufgespräch zu führen? Aber es bestand dennoch die Meinung: ‚Wir müssen halt mal anfangen und Erfahrungen sammeln’.“

 

Im April 1979 wurden zum ersten Mal Eltern, die ihr Kind zur Taufe angemeldet hatten, zu Taufgesprächen eingeladen. Und seit diesen Anfängen ist der organisatorische Rahmen der Taufvorbereitung über viele Jahre stabil geblieben. Getauft wurde einmal im Monat, meist am letzten Sonntag, in einem besonderen Gottesdienst am Nachmittag. Die Taufgespräche fanden in wöchentlichem Abstand an drei Abenden vor der Taufe statt. Der Geistliche, der die Taufe spenden sollte, war bei diesen Abenden normalerweise nicht dabei. Die Eltern sollten die Möglichkeit haben, offen und ehrlich über sich, ihren Glauben und ihre Beziehung zur Kirche zu sprechen. Vielleicht hätten sie das aus lauter Ehrfurcht vor dem Herrn Pfarrer in seiner Gegenwart nicht so leicht getan. Wenn er sie dann in der Woche vor der Taufe zu Hause besuchte, war das Gespräch weniger belastet, weil es in der häuslichen Atmosphäre bei den Eltern stattfand und weil einige schwierige Fragen vielleicht schon an den Gesprächsabenden geklärt worden waren. Und vielleicht haben manche Eltern diesen Besuch auch als ein Zeichen der Wertschätzung verstanden.

 

Die Begleitung bei den Gesprächen war Aufgabe der Gemeinde. Die drei Mitglieder aus dem „Arbeitskreis Taufgespräche“, die die Abende jeweils leiteten, mussten den Inhalt und den Ablauf der Treffen selbst gestalten. Dabei stellte sich natürlich im Laufe der Jahre eine bevorzugte Thematik und Aufeinanderfolge heraus. Vielfach ging es am ersten Abend um „die Annahme des Kindes“. Oft brachten die Eltern die ersten Bilder mit und erzählten von den Freuden und Belastungen der ersten Wochen und Monate. Da die Eltern alle in der gleichen Situation waren, war dieser Einstieg hilfreich und führte oft zu einer ersten Erfahrung von Vertrauen und Zusammengehörigkeit. – Waren bei dem Tauftermin mehrere Familien beteiligt, die noch nicht lange in Hochdahl lebten, dann konnte dieser erste Abend auch schon einmal zu einem „Begrüßungsabend“ werden. Die einen erzählten von ihrem Leben am bisherigen Wohnort und die anderen von den Eigenheiten und Möglichkeiten in der Hochdahler Gemeinde. – Ein anderer thematischer Schwerpunkt waren  die Symbole der Taufe: Wasser, Licht, Salbung, Segen. Darum ging es oft am zweiten Abend. Je nach Zusammensetzung und Gesprächsfähigkeit der Gruppe war es dabei manchmal möglich, die eigentliche Bedeutung der Taufe und die Konsequenzen für das Leben des Christen sichtbar werden zu lassen. Allerdings haben die Begleiter immer wieder darauf hingewiesen, dass die Fragen nach dem Glauben oft an ganz unerwarteter Stelle auftauchten. Und dass es dann darum ging, gemeinsam nach der Antwort zu suchen. Das Thema „Symbole“ verwies aber auch auf sehr praktische Fragen im Rahmen der Tauffeier: an welchem Taufbrunnen (das heißt: in welcher Kirche) findet die Taufe statt, wann wird die Taufkerze an der Osterkerze entzündet, wie ist das mit dem Segen der Eltern für ihre Kinder usw. – Am dritten Abend wurde normalerweise der Ablauf der Feier vorbereitet. Dazu wurde den Eltern beim Treffen vorher (zumindest in den späteren Jahren) eine Mappe mit vielen Texten und Liedern mitgegeben, damit sie ihre Wünsche für die Feier klären konnten. Und die Gebete, die sie dann aussuchten, trugen Eltern und Paten und sonstige Angehörige in der Feier selber vor: Einleitungsgebete, Texte zu Sinn und Wirkung der Taufe, manchmal auch die biblische Lesung, die Fürbitten und ein Segensgebet vor dem Schluss-Segen.

 

Es hat natürlich einige Zeit gedauert, bis die Gemeinde diese neue Form der Taufvorbereitung angenommen hat. Wir sind dabei nicht gewaltsam vorgegangen, sondern haben immer wieder zu überzeugen versucht. Und je länger wir es machten, umso mehr sprach sich herum, welche Vorteile diese Vorbereitung und die gemeinsame Taufspendung hatten. Es zeigte sich, dass die Eltern viel mehr Erwartungen und Wünsche hatten, als bisher sichtbar geworden war. Die maulende Abqualifizierung (sonst vielfach bei der Erstkommunion), die Eltern seien uninteressiert, erwies sich eindeutig als böswillige Unterstellung. Die Begleiter berichteten, sie hätten sich manchmal von der Fülle der Bedürfnisse restlos überfordert gefühlt. Und sie mussten sich deutlich zur Bescheidenheit ermahnen. Die begrenzte Zeit und die wenigen Treffen reichten oft nicht aus, wichtige Fragen des Glaubens und der Lebensführung intensiv und grundlegend zu klären. Diese Erfahrung machten aber die Begleiter der Firmvorbereitung auch immer wieder. Obwohl sie mit den Jugendlichen ein halbes Jahr zusammen waren, vermissten sie oft den ganz großen Durchbruch. Und die Ursache dafür suchten manche dann bei sich selber. Als „Therapie“ bekamen sie dann immer den Spruch zu hören: „Sie können nicht in kurzer Zeit erreichen, was jahrelang nicht gelebt worden ist“. Das Ziel im Auge zu behalten, sich dann aber nur auf den nächsten Schritt zu konzentrieren, verlangt viel Gelassenheit und Gottvertrauen. – Die Taufgespräche waren für manche Eltern – besonders für neu Zugezogene – eine Chance, in der Gemeinde ein Stück Heimat zu finden. Manche Eltern setzten den Kontakt, der entstanden war, in einer „Mutter-Kind-Gruppe“ fort. In zwei Fällen ist aus der Begegnung in den Taufgesprächen ein neuer Ehekreis entstanden. Und mehrmals bekamen Teilnehmer so viel Geschmack an der Arbeit, dass sie ihre guten Erfahrungen auch an andere weitergeben wollten und im „Arbeitskreis Taufgespräche“ mitmachten. – Einmal im Jahr lud der Arbeitskreis Taufgespräche die Eltern, die ihr Kind im Jahr davor hatten taufen lassen, zu einem gemeinsamen Nachmittag ein. Am Anfang stand – zumindest in den späteren Jahren – ein kurzer Gottesdienst, bei dem die Taufe noch einmal lebendig werden konnte. Danach folgte ein oft lebendiger Austausch mit vielen Bildern und Erzählungen über die Erlebnisse seitdem. Dieses Treffen war in den ersten Jahren im Roncalli-Haus, später in der Weihnachtzeit in Heilig Geist. Und wer das Bedürfnis hatte, konnte dabei die bei der Taufe entstandenen Kontakte noch einmal auffrischen.     

 

Wie zu erwarten ist es auch vorgekommen, dass einzelne Eltern eine Einzeltaufe im Rahmen der Familie wünschten und auch durch viele Argumente nicht umzustimmen waren. Oder es gab Notlagen oder terminliche Engpässe, die eine Teilnahme an der gemeinsamen Vorbereitung schwierig oder unmöglich machten. Wir haben es dann nicht zum Konflikt kommen lassen oder sogar die Taufe verweigert. Wir haben nachgegeben oder eingesehen, dass in dieser Situation der normale Weg nicht der richtige gewesen wäre. Es sollte uns ja immer um die Menschen gehen und nicht darum, Prinzipien oder einmal getroffene Entscheidungen durchzusetzen. Denn „wir sind für die Leute da, nicht die Leute für uns!“

 

Durch die heutigen Lebensbedingungen sind manche Eltern unsicher geworden, ob sie ihr Kind überhaupt taufen lassen sollen. Und nicht wenige wählen den Ausweg, die Entscheidung zu verschieben; das Kind soll später selbst entscheiden. Nach den ursprünglichen Überlegungen sollten die Taufgespräche auch in dieser Situation eine Klärung ermöglichen. Wer noch unsicher war, sollte erst mal an den Gesprächen teilnehmen und dann entscheiden, ob das Kind getauft werden sollte oder nicht. Das hätte vorausgesetzt, dass die Eltern sich nicht gemeldet hätten, um das Kind zur Taufe anzumelden, sondern um an den Taufgesprächen teilzunehmen. Dann wäre die Entscheidung zunächst offen geblieben. Allem Anschein nach ist das – zu Anfang – nur in einem Fall so gewesen und die Eltern haben zu diesem Zeitpunkt nach den Gesprächen das Kind nicht taufen lassen. In allen anderen Fällen ist der Ablauf anders: die Eltern rufen im Pfarrbüro an, um das Kind zur Taufe anzumelden; die Entscheidung ist dann schon gefallen.

Solange es noch gesellschaftliche Gepflogenheit ist, Kinder taufen zu lassen, scheint es nicht möglich zu sein, die Entscheidung im Gespräch und in der Auseinandersetzung (auch in und durch die Gemeinde) reifen zu lassen und dann erst zu taufen. Heute kann man wohl nur versuchen, die bereits getroffene Entscheidung in den Taufgesprächen zu vertiefen und vom Glauben her zu beleuchten. Aber auch dafür lohnt sich der Aufwand, den wir mit den Taufgesprächen getrieben haben.

 

In den späteren Jahren gab es einen eigenartigen Konflikt, von dem gesprochen werden muss. Es ging um die „Absage an das Böse“. Einige Taufbegleiter wollten unbedingt, dass im Glaubensbekenntnis die Frage wegfallen sollte: „Widersagen Sie dem Bösen, um in der Freiheit der Kinder Gottes leben zu können?“ Sie meinten, Gott habe die Kinder doch von vorneherein schon angenommen und damit seien sie doch dem Bösen nicht mehr unterworfen. Es ist nie ganz klar geworden, welche Vorstellungen da im Hintergrund wirklich vorhanden waren. Aber man kann vermuten, dass es um eine bestimmte Interpretation von Erbsünde ging. In der Tradition wurde ja manchmal der Eindruck erweckt, dass damit wirklich eine vorgängige „Befleckung“ des Menschen gemeint sei, auch wenn der Unterschied zwischen Erbsünde und eigener Sünde heftig betont wurde. Einige Begleiter haben ihre Abneigung gegen diese Frage noch anders begründet: sie erwecke den Eindruck einer falschen Sicherheit. Man könne ja kaum so tun, als ob man schon ein für alle Mal mit dem Bösen fertig sei. Man könne allerhöchstens versuchen, sich dem Bösen zu widersetzen. Wir hätten damals diesem Unbehagen nachgehen müssen. Vielleicht hätte eine veränderte Formulierung das Problem schon beseitigt, zumal das Wort „widersagen“ aus dem gebräuchlichen Wortschatz fast vollständig verschwunden ist.    

 

Der Arbeitskreis Taufgespräche hatte eine Eigenart, die ihn von den anderen Gruppen zur Vorbereitung der Sakramente unterschied. Bei Erstkommunion, Buße und Firmung wechselte die Zusammensetzung der Begleiter von Jahr zu Jahr, demgegenüber war die Gruppe für die Taufgespräche über viele Jahre stabil. Natürlich gingen Einzelne zwischendurch weg und andere kamen dazu, aber der Kern der Gruppe blieb über lange Zeit zusammen. Vielleicht war das der Grund, weshalb der Arbeitskreis bei manchen Gelegenheiten eher einem Familienkreis als einer Begleiterrunde glich. Wie viele andere Gruppen fuhr der Arbeitskreis jedes Jahr einmal nach Rinsecke. Und mehrmals machte die ganze Familie – Ehepartner und Kinder – das Wochenende mit. Vierzig Personen und mehr belegten dann beide Häuser in Rinsecke. Und während die Mitglieder des Arbeitskreises die Vorträge von Spiritual Wolfgang Kraft anhörten, machten die anderen eine Wanderung oder einen Besuch im Freizeitpark. Auch diese Vorträge waren eine Besonderheit dieses Arbeitskreises. Sonst war unsere bevorzugte Arbeitsweise das Gruppengespräch. Die Beteiligung von Wolfgang Kraft war dagegen immer ein biblisch fundierter und theologisch anspruchsvoller Vortrag. Und einen ganzen Tag lang still und konzentriert zuzuhören, war für die meisten nicht so einfach. Aber nach einer gewissen Zeit der Gewöhnung wollte keiner der Teilnehmer mehr darauf verzichten.

 

Sollen die Taufgespräche eine Hilfe zum Verständnis der Taufe und eine Klärung des eigenen Glaubens sein, dann dürfen sie auf keinen Fall zu einer Routineübung werden. Entscheidend ist vor allem, dass die Begleiter ihren eigenen Glauben immer wieder in Frage stellen. Etwas von der Unsicherheit, die Ernst Werner am Schluss seines Praxisberichts erwähnt, müsste immer mit im Spiel sein. Sonst ist die Gefahr zu groß, dass der Begleiter das weiterzugeben versucht, was er immer schon gewusst hat. Oder er tritt als der Wissende und Überlegene auf. Und dann ist kein Vertrauen möglich, weil nicht alle gemeinsam nach der Wahrheit suchen. Damit eine offene und vertrauensvolle und an die Aufgabe gebundene Mentalität erhalten bleibt, ist es sinnvoll, dass sich der ganze „Arbeitskreis Taufgespräche“ in regelmäßigen Abständen trifft, um Erfahrungen auszutauschen und erneut nach den richtigen Themen und Methoden zu suchen. In Hochdahl geschah das drei bis vier Mal im Jahr. Wertvoll war auch, dass die Dreierteams, die jeweils die Gespräche leiteten, sich jedes Mal neu zusammenfanden. Das verhindert den „Griff ins Regal“, um die Unterlagen vom letzten Mal hervorzuholen. Das Team muss dann neu überlegen, wie die Gespräche ablaufen sollen. Das ist auch deshalb nötig, weil sich die Glaubenssituation ja auch bei den Begleitern laufend verändert und deshalb „das Zeugnis des eigenen Glaubens“ nicht einfach gleich bleibt. Die Begleiter berichteten auch, dass es vielfach nach dem ersten Abend nötig war, miteinander zu besprechen, wie die Fortsetzung im zweiten Abend aussehen könnte. Das macht deutlich, dass es nicht darum geht, den Eltern etwas vorzusetzen oder zu vermitteln, sondern das Gespräch dort wieder aufzunehmen, wo es am ersten Abend vielleicht schon „gefunkt“ hat. – Die Aufgabe der Glaubensverkündigung ist anspruchsvoll!   

 

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