22. Gemeinde im Gespräch

Das Schweigen der Mehrheit

 

Für die ersten Jahre der wachsenden Franziskusgemeinde war der Satz „Wer mitmacht, erlebt Gemeinde“ wahrscheinlich ein gutes Motto. Es gab noch viel Aufbruchstimmung und zahlreiche Initiativen. Der Spruch machte klar, dass die Ideen der Gemeindemitglieder das Fundament für das Leben der Gemeinde sind. Und in der praktischen Ausführung, die dem Einzelnen die Realisierung seiner Ideen anvertraute, ermöglichte es das Wachsen von Vertrauen untereinander und von Zuversicht im Blick auf die Zukunft. Wie sieht aber die Situation aus, wenn sich die Gemeinde allmählich etabliert, wenn die sozialen Strukturen und die Beziehungen stabiler werden? Das kann man in vielen alten, gewachsenen Pfarreien beobachten. Dort ist es jedem auf Anhieb klar, welche Vereine und Gruppen zur Gemeinde gehören und wer in der Leitung der Gemeinde „das Sagen“ hat. Das gibt Sicherheit, aber es trägt auch dazu bei, dass sich sehr schwer etwas verändern lässt. Typisch ist dann das Jammern „Es sind immer dieselben, die die Arbeit tun“. Und dieser Satz ist ein Misstrauensvotum gegen die, die doch eigentlich dazugehören, aber sich nicht blicken lassen.

Umgekehrt jammern die andern darüber, dass sie sich in der Gemeinde nicht angenommen fühlen. Und die, die sich schweigend zurückziehen, sind in vielen Gemeinden die Mehrheit.

 

„Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt.“ (1 Kor 12,7) Das kann sich nur vollziehen, wenn es untereinander einen lebendigen Austausch gibt.

Das „Schweigen der Mehrheit“ ist bei Paulus nicht vorgesehen. Und der Nutzen für die anderen besteht nicht in erster Linie im Bierschleppen fürs Pfarrfest, sondern im Erzählen der eigenen Lebenserfahrungen und im Austausch über den eigenen Glauben. Und zu dieser lebendigen Teilnahme ist jeder Glaubende berufen und befähigt. Und wenn sich jeder immer wieder neu für die Gaben des Geistes öffnet und die entsprechenden Erfahrungen ins Gespräch bringt, dann wird eine Gemeinde lebendig. In diesem Hören und Sprechen kommt eine Gemeinde zu sich selbst.

 

Ein unmögliches Ziel! Aber es ist vermutlich wie bei allen menschlichen Zielen, Idealen oder Wertvorstellungen. Man steht immer zwischen dem Ziel und dem eigenen Ungenügen oder den Nöten des praktischen Lebens. Aber wenn man das Ziel aus den Augen verliert, versinkt man im Sumpf oder im Vegetieren. Wenn man das Ziel für machbar hält, überfordert man sich. Unterwegs bleiben! Wenn man auf die Nase fällt, wieder aufstehen und die Hoffnung nicht aufgeben, dass es wächst und irgendwann mal sich vollendet.

 

So eine lebendige Gemeinde kann man nicht planen oder organisieren. Denn sie wird nur möglich durch die Bereitschaft jedes Gemeindemitglieds. Gespräch und lebendiger Austausch entstehen nur in dem Maß, wie jeder einzelne das will. Das einzige, was man anbieten kann, sind günstige Gelegenheiten, verlockende Chancen, Räume und Zeiten, damit Menschen sich finden können. Ob die Möglichkeiten wahrgenommen werden, ist eine Sache der Freiheit. Und die Freiheit des Einzelnen kann man nicht manipulieren und man darf auch nicht den Versuch dazu machen. Einige Hilfen für den Austausch in der Gemeinde haben wir 1972 unter Mithilfe der Oblatenpatres zu realisieren versucht.

 

Die „neue stadt“

 

Die „neue stadt“ war schon seit mehreren Jahren das Mitteilungsblatt der Gemeinde, im Format DIN A 4, beidseitig bedruckt. Dieser „Druck“ war – wie erwähnt – nicht sehr ansehnlich, dafür aber in der Herstellung aufwendig und obendrein nichts für schmutzempfindliche Mitarbeiter. Die Wachsmatrizen markierten eben noch eine Zeit unterentwickelter Bürotechnik.

Die „neue stadt“ sollte, wie wohl schon vorher, alle 2 Wochen erscheinen. Sie wurde weiterhin an den Kirchtüren zum Mitnehmen ausgelegt. Ich erinnere mich, dass wir bei den Überlegungen zur Neugestaltung intensiv darüber diskutiert haben, ob wir die Gottesdienstordnung samt Messintentionen jedes Mal abdrucken sollten. Das hätte bedeutet, dass wir die erste Seite immer damit gefüllt hätten. Wir haben uns dagegen entschieden. Die Gottesdienstordnung war ja bei uns zu dieser Zeit noch sehr stabil. Über Gottesdienste, die kurzfristig ausfallen sollten, brauchten wir nicht zu informieren. Und die Messsintentionen waren als Information für die Gesamtgemeinde nicht so wichtig. Wir gingen davon aus, dass in der Familie oder im Bekanntenkreis schon weitergegeben würde, wenn für einen Verstorbenen eine Messe bestellt worden war. So wurde die Gottesdienstordnung unabhängig von der „neuen stadt“ für jede Woche gedruckt und in den Schaukästen ausgehängt. In der „neuen stadt“ erschien sie nicht mehr. Auf die wichtigen Feste wurde natürlich ausdrücklich hingewiesen, sowohl in der Gottesdienstordnung als auch – bei den Hochfesten – durch besondere Artikel und Informationen.

 

Aus dem bisher Erzählten dürfte deutlich geworden sein, dass sich in dieser Zeit sehr viel ereignet hat. Vieles davon spielte sich im Bereich der Leitung der Gemeinde ab. Das bedeutete, dass vor allem die Mitglieder des Teams, sowie der Kirchenvorstand und der Pfarrgemeinderat einen beträchtlichen „Informationsvorsprung“ hatten. Die „neue stadt“ war jetzt ein wertvolles Mittel, um diese Informationen allen Gemeindemitgliedern zugänglich zu machen. Und da wir jedes Mal zwei ganze Seiten zur Verfügung hatten, brauchten wir uns auch nicht mit den Endergebnissen von Verhandlungen und Gesprächen zu begnügen. Wir konnten vielmehr die Leser auch daran teilnehmen lassen, wie sich eine bestimmte Entscheidung entwickelt hatte und warum sie schließlich so und nicht anders getroffen worden war. Eine gute und fundierte Information ermöglicht dann auch das Gespräch untereinander. Dafür muss man Sorge tragen, wenn einem eine lebendige Gemeinde am Herzen liegt. Wer Information – aus welchem Grund auch immer – für sich behält, riskiert den Vorwurf, „Herrschaftswissen“ anzusammeln.

 

Grundsätzlich hatte jeder in der Gemeinde die Möglichkeit, selbst einen Artikel in die „neue stadt“ zu setzen. Das war natürlich zunächst ein etwas ungewohntes Angebot, wurde aber im Laufe der Zeit zu einer absolut unauffälligen Gewohnheit. Dabei ging es weniger um Stellungnahmen in einer Diskussion, sondern um Informationen, was Einzelne oder Gruppen planten und was sie sich dabei gedacht hatten. Da stand dann also nicht nur: Gruppe XY trifft sich am Donnerstag um 20 Uhr im Pfarrheim, sondern wir (Gruppe XY) wollen uns wegen des geplanten Musicals mit Franz von Assisi beschäftigen. Hat einer Lust mitzumachen? Treffen: Donnerstag usw. So gab eine Gruppe anderen Gemeindemitgliedern die Möglichkeit, an ihren Gedanken und Überlegungen teilzunehmen. Wenn eine Gemeinde miteinander im Gespräch sein soll, dann müssen Erfahrungen, Pläne, Überlegungen, Aktivitäten einander zur Teilnahme angeboten werden. Dazu ist ein Medium wie die „neue stadt“ ein gutes Hilfsmittel. Sie kann das Gespräch nicht ersetzen, aber sie kann es stützen oder sogar anregen. Und dann stehen die Leute nach dem Gottesdienst vor der Kirche und sagen: Da steht in der „neuen stadt“ … Was hältst Du davon? Hast Du nicht Lust mitzumachen?

 

Die Aspekte

 

Die Aspekte waren neu. Die erste Nummer erschien im Dezember 1972. Das Format war DIN A 5, gedruckt wurde nach einer Vorlage, die mit der Schreibmaschine geschrieben war. Auf der Vorder- und Rückseite gab es ein Foto, immer aus der neuen Stadt. Traditionsbewusst wie wir waren, war auf dem ersten Heft die Trillser Kirche abgebildet mit einigen Hochhäusern im Hintergrund. Im Innern wurde die Abfolge der einzelnen Artikel aufgelockert durch liebevoll ausgeführte Zeichnungen von Werner Wiese. Der Titel der Schrift bekam noch den Zusatz: Informationen und Meinungen aus der Katholischen Kirchengemeinde Hochdahl. Es war geplant, dass die Hefte in loser Folge viermal im Jahr erscheinen sollten.

 

Der Titel der Zeitschrift war Programm. Das wurde auf der ersten Seite des ersten Heftes deutlich formuliert:

Aspekte bringen Informationen und Meinungen aus der Kath. Kirchengemeinde Hochdahl

Aspekte, die einem auffallen, wenn man das Leben dieser Gemeinde betrachtet.

, die nicht sensationell sind, die man unter Umständen leicht übersehen kann.

, die man meist nicht in Zahlen ausdrücken kann (was sagt schon der statistische Aspekt, dass diese Gemeinde etwa 8.000 Mitglieder hat?).

, die man manchmal nur richtig versteht, wenn man sie miterlebt.

, die oft Zeichen der Hoffnung sind, und die erkennen lassen, dass es auch für diese Gemeinde einen Weg in die Zukunft gibt.

 

Solche Aspekte können sein:

die Freude, die einer dem anderen macht,

die Not, die jemand lindert,              

die Unsicherheit, die man gemeinsam durchsteht,  

die Erfahrungen, die man miteinander macht,

das Leben, das man zusammen lebt.

 

Es ist also keine nachträgliche Interpretation, sondern von Anfang an beabsichtigt gewesen, dass die Aspekte eine Möglichkeit für den lebendigen Austausch in der Gemeinde sein sollten. Und dazu gehören die Informationen, die möglichst allen Gemeindemitgliedern in gleicher Weise zur Verfügung stehen. Und dazu gehören die verschiedenen Meinungen, in denen die Einzelnen ihre persönlichen Erkenntnisse zusammentragen.

 

In den vielen Jahren, in denen die Aspekte erschienen sind, ist der Titel der Hefte immer gleich geblieben. Selten ist es gelungen, vier Hefte pro Jahr herauszubringen. Die Redaktion hat sich in den ersten Jahren schwer getan mit dem Heft und auch mit der Verwirklichung des selbst gewählten Auftrags. Die Mithilfe eines Fachmanns im Bereich der Druckmedien brachte uns 1975 neue Energie und dem Heft ein neues Format; von jetzt ab waren die Aspekte fast quadratisch und das blieben sie für die nächsten Jahrzehnte.

 

Im Nachhinein taucht die Frage auf, ob wir die Chancen einer solchen Schrift nicht besser hätten nutzen können. Die Gespräche in der Redaktion waren immer sehr intensiv und anregend. Da vollzog sich sicher auch etwas von „lebendiger Gemeinde“. Aber bei der Themenfindung und Realisierung der Artikel war es oft sehr mühsam. Das Echo aus der Gemeinde war nie sehr intensiv; Leserbriefe gab es eher selten. Trotzdem waren die Aspekte angenommen. Oft konnte man die Frage hören: „Wann kommen denn die nächsten Aspekte?“ Es ist allerdings zu vermuten, dass die Aufgabe, die im ersten Heft so deutlich formuliert war, im Laufe der Zeit nicht mehr so lebendig vor Augen stand. Für den Austausch innerhalb der Gemeinde hätten wir vermutlich noch mehr tun können.

 

 

Der Kontaktdienst

 

Auch der Kontaktdienst war eine neue Einrichtung des Jahres 1972. Er sollte sich deutlich von dem Besuchsdienst der ersten Jahre unterscheiden, der ja den Sinn hatte, die Neuzugezogenen zu begrüßen und ihnen einige Informationen und Hilfen für das Einleben in Hochdahl zu geben. Demgegenüber war der Kontaktdienst der Versuch, das Gespräch in der Gemeinde und den Austausch zwischen den Gemeindemitgliedern zu unterstützen. Dazu war eine dauerhafte Aktivität nötig und ein System für die ganze Gemeinde. Wir teilten also ganz Hochdahl nach Straßen in viele kleine Bereiche ein. Diese sollten im Normalfall nicht mehr als etwa 20 Haushalte umfassen. Dafür sollte dann ein Gemeindemitglied zuständig sein, das auch in diesem Bereich selber wohnen sollte. Die Aufgabe war gewaltig. Wenn die katholische Gemeinde zu der Zeit schon etwa 8.000 Mitglieder hatte, dann waren bis zu 200 Menschen nötig, um dieses Projekt durchzuführen. In der Realität werden es deutlich weniger gewesen sein, aber die Patres haben sich mit Mut und Gottvertrauen daran gemacht, die Leute zu finden und sie auf ihre Aufgabe vorzubereiten. Mit Begeisterung erzählten sie zum Beispiel in den Ehekreisen, wie dieses Projekt aussehen und was es für die Gemeinde bedeuten sollte. Und die Aufgabe war schwierig. Denn zunächst ging es nicht um eine klar umrissene Tätigkeit. Vielmehr sollte ja das Gespräch in der Gemeinde und der Austausch gefördert werden. Aber wie macht man das? Die Leute des Kontaktdienstes sollten im Auftrag der Gemeinde Besuche machen; das war noch eine einfache Aufgabe. Dann sollten sie selbst das Gespräch mit den Menschen in ihrer Umgebung suchen. Sie mussten die Augen offen halten für Schwierigkeiten und Notlagen und sollten Hilfen anbieten, wenn es erwünscht war. Es ist leicht zu erkennen, dass das eine große Offenheit verlangte und gleichzeitig eine sehr ausgeprägte Diskretion. Denn nichts ist schlimmer als wenn jemand sich bei dieser Tätigkeit anderen aufdrängt. Die Freiheit aller Beteiligten ist oberstes Gebot. 

 

Die Aspekte und der Kontaktdienst wurden etwa zur gleichen Zeit – Ende 1972 – realisiert. Damit war eine große Erleichterung für die Arbeit des Kontaktdienstes möglich: die Verteilung der Aspekte wurde die praktische Aufgabe, an der sich die geplante Unterstützung von Gespräch und Austausch vollziehen konnte. Dazu war nötig, das Heft nicht in den Briefkasten zu werfen, sondern es bei einem Besuch persönlich zu übergeben. Das ist in der ersten Zeit wohl auch weitgehend gelungen, natürlich von Anfang an abhängig davon, ob die Empfänger einen Besuch wünschten. In manchen Fällen sind daraus jahrelange Kontakte und Beziehungen entstanden. Kam es am Anfang nicht zu einer solchen persönlichen Begegnung, dann wussten die Besuchten doch zumindest für die Zukunft, an wen sie sich in kirchlichen Fragen wenden konnten. Deshalb war es gut, dass der Name des Besuchers auf der Rückseite der Aspekte erschien. Im Laufe der Jahre wird in den meisten Fällen das Heft nur noch im Briefkasten gelandet sein. Leider haben wir den Plan nicht ausgeführt, auf das Titelblatt einer Nummer groß die Aufforderung zu drucken, man möge sich melden, wenn man die Aspekte nicht bekommen wolle. Das wäre ein deutliches Zeichen gewesen, dass wir die Freiheit der Adressaten achten und sie nicht falsch missionieren wollten.  

 

An diesem konkreten Verhalten lässt sich ablesen, wie die Beziehung zu den „Fernstehenden“ aussehen sollte. Über das Thema haben wir im Pfarrgemeinderat öfter diskutiert. Allein der Begriff müsste doch eigentlich schon Unbehagen hervorrufen. Erweckt er doch den Eindruck, dass man sich bei einem solchen Gespräch als der Bessere, der Überlegene vorkommt. Und dann hätte man die Aufgabe, die anderen zu seinem eigenen Verhalten zu bekehren. Müssten die Mitarbeiter des Kontaktdienstes dann nicht viel reden, die Leistungen der Kirche im sozialen Bereich erläutern, die Vorteile religiöser Gruppen beschwören, die Bedeutung einer religiösen Erziehung der Kinder nahe bringen usw. usw.? Aber genau das sollten die Besucher nicht tun. Sie sollten da sein, Nöte wahrnehmen, Information anbieten, Nähe und Gespräch  ermöglichen – und vor allem die Freiheit des andern achten. Denn wenn nicht die andere Art zu leben und aufzutreten wirkt, ist alles Werben von Anhängern Manipulation. – Und wenn zurzeit die „Neuevangelisierung Europas“ propagiert wird, dann muss man sich doch fragen, wie eine Kirche das machen will, die die eigene Bekehrung  zum Evangelium auf weite Strecken nicht mehr schafft.

 

Während ihrer Tätigkeit haben sich die Mitglieder des Kontaktdienstes immer wieder in Gruppen auf der Ebene der Stadtviertel getroffen. Sie haben ihre Erfahrungen ausgetauscht und später auch über den Inhalt der Aspekte, die verteilt werden sollten, gesprochen. Damit sollten sie die Möglichkeit bekommen, auch sachlich mit den Besuchten ins Gespräch zu kommen. Für diese Treffen war ein „Hauptverteiler“ in jedem Stadtviertel verantwortlich, der auch die Hefte für seine Gruppe besorgte. 

 

Der Kontaktdienst war für die Gemeinde ein relativ stabiles Gebilde. Solange die Redaktion der Aspekte ihre Arbeit gut machte und die „Hauptverteiler“ sich intensiv kümmerten, brauchte die Leitung der Gemeinde nicht viel Energie zu investieren. Die Beteiligten waren sehr selbständig und unabhängig. Das war schon ein früher Beitrag für die Situation des wachsenden Priestermangels. Eine Gemeinde lebt aus eigener Kraft und nicht am Tropf des Klerus. Dabei entwickelte sich natürlicherweise auch eine Erkenntnis der eigenen Möglichkeiten und ein Bewusstsein für die Verantwortung, die man als Gemeindemitglied hat. Das machte – wie überall bei solchen Aktivitäten – eine geistliche Begleitung und Anregung nicht überflüssig, sondern verstärkte sogar das Bedürfnis danach. Bald begann dann auch die Zeit, in der „Rinsecke“ (ein kleiner Ort im Sauerland in der Nähe von Oberhundem) zum Synonym wurde für intensive Begegnung und fundierte Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben.

 

Die Arbeit des Kontaktdienstes lief gut an. Allerdings gab es im Laufe der Jahre starke Verschleißerscheinungen. Immer öfter war von „Weißen Kreisen“ die Rede. Das bedeutete, dass für bestimmte Bereiche kein Mitarbeiter mehr da war. In vielen Fällen war ein Umzug die Ursache. Und einen Nachfolger zu finden, erwies sich immer öfter als unmöglich. Vielleicht wurde die Gemeinde zu etabliert. Vielleicht hätten wir uns auch intensiver darum kümmern müssen.

 

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